Der Aufbau einer Wasserstoffbombe
Die Wasserstoffbombe gewinnt ihre Energie aus der Kernfusion von Wasserstoffisotopen zu Helium. Dies ist nur bei extrem hohen Druck und Temperaturen von etwa 100 Millionen Grad möglich. Daher braucht die Wasserstoffbombe eine konventionelle Atombombe als Zünder. Hierbei bietet sich die Plutoniumbombe (auch Implosionsbombe genannt) an. Die Größe dieser Bombe, aber auch die größere Geschwindigkeit, mit der die Kettenreaktion stattfindet, bzw. ausgelöst wird, sind einige der Gründe dafür.
Die Plutoniumbombe wird an einem Ende der Bombe eingebaut. Darüber befindet sich eine Ladung aus Lithiumdeuterid, welche von einer Spezialbeschichtung umgeben ist. In diese Ladung ist ein Rohr, welches aus Plutonium besteht eingebettet. Die ganze Bombe ist von einer besonders starken Metallummantelung umgeben.
Die Bombe wird gezündet. In Sekundenbruchteilen wird aus dem Plutoniumsprengsatz Strahlung emittiert, welche der eigentlichen Explosion vorauseilt. Die Strahlung (Röntgen- und Gammastrahlung) trifft auf das Bombengehäuse welches wie ein Hohlspiegel wirkt und sie auf die die Lithiumdeuterid umgebene Spezialbeschichtung lenkt. Diese wird dadurch in einen plasmatischen Zustand versetzt, wodurch ein hoher Druck auf das Lithiumdeuterid ausgeübt wird, wodurch dieses verdichtet wird.
Mit geringer Zeitverzögerung werden Neutronen von der Plutoniumbombe freigesetzt. Diese rasen in das Plutoniumrohr und bedingen Kernspaltungen. Durch den Druck des Plasmas und der Hitze der Kernspaltungen (daher wird dieses Rohr auch Zündkerze genannt) kommt es zur Kernfusion. Der beschriebene Vorgang findet in kleinsten Bruchteilen von einer Sekunde statt. Schließlich wird die gesamte Energie aus Kernspaltung und vor allem aus Kernfusion freigesetzt. [4]