Statt hier viel über meine Person aufzulisten, nutze ich diese Seite für die Veröffentlichung einiger Texte die in keine Kategorie passen.

Abgesang des Moralisten

Gott ist tot. Und auch euch, den vielen Leichenschändern rufe ich es noch ein weiteres mal entgegen: Gott ist tot! Nun sind wir die Götter, denn nur Götter können Götter töten. Nun sind wir endlich frei. Nun sind wir lediglich verloren, wie zuvor.

Auch die Sehnsucht ist verblichen, die Träume der Vernunft gewichen und auch die Liebe verbrennt in dieser kalten Flamme. Ja, nicht nur Leichen werden immer noch missbraucht, auch das kleine Wörtchen Liebe wird es schon seit langem. Gibt es eine nichtssagendere Phrase, eine größere Verschwendung als dieses "Ich liebe"? Sehnsucht, Hingabe all dies ist schon vor langer Zeit vergangen, existierte es mal überhaupt? Was bleibt ist Lust. Jeden Tag, und jeden Tag kaufen wir uns Lust, Befriedigung schon vor Begehren. Und wenn wir noch begehren, weil wir nicht kaufen wollen, dann begehren wir der Lust wegen, streben nicht, irren ziellos nur umher. Man nimmt was man bekommt, wer will schon warten, wer will sich schon verzehren? Ein leichtes Leben, eine leichte Arbeit, ein leichtes Vergnügen. Wir sind lau geworden, doch nennen wir es Vernunft, doch nennen wir es Realismus. Wir funktionieren wie befohlen, wer dennoch aufblickt, der will freiwillig schon gehen. Wir haben das kleine Glück gefunden. Kein Stern steht mehr am Firmament, stattdessen tragen wir nun Fackeln. Doch wer kartiert schon Fackelschein? Verlischt nun eine Fackel, so gedenken wir des Lichts. Verlöschen tausend, so wird geschrieben stehn von Dunkelheit. Die Wärme dieses Fackelschein, sie hält das Öl dünn, denn wir sind nun nichts mehr, als mechanische Tiere.

Gott ist tot. Unsere schlimmste Furcht ist nun gewiss. Wir klammern uns an Jahre, an Tage und auch nur Sekunden. Denn den Tod zu leugnen heißt nicht, dass man unsterblich ist. Wir sind Gott auf Lebenszeit. Danach bleibt nichts als Dunkelheit und Vergessen. Der Fackelschein verlischt, mit ihm entschwindet seine Wärme und bald darauf ist selbst der Schatten schon vergessen. Man sagt, wir hätten das Glück erfunden. Man sagt, wir seien die schönen Menschen. Wir haben das Paradies wiederentdeckt, der Baum der Erkenntnis wurde gefällt und dann verbrannt. Doch schwimmen wir wieder in Opium. Nur dieser Rausch ist angenehmer als der Alte, sofern man es mit Gift einnimmt, mit dem Gift, dass uns Erblindung und auch Taubheit schenkt. Zudem pflanzt nun ein jeder den Mohn in seinem eignen Garten an und fleißig düngt man mit viel Asche. Viel Gift dann noch zum sterben, nach langem Rausch, als Gott geboren, als Gott auch sterben. Ich erwache, öffne die Augen. Sehe in einen See zu meinen Füßen, sehe den Rost in meinen Gesicht und schleudere die Fackel weg. Mein Blick wird klarer, sehe hinauf zum sternenleeren Firmament.

"Mein Adler, vor langer Zeit verstiess ich Dich. Mein Adler, Adler komm zurück zu mir. Mein Adler - Adler flieg! Bring meinen Stern zurück ans Firmament, mach mir meinen Himmel leuchten!"

Man sagt, dass alles nichts sei. Doch mein Stern wird leuchten.

Mephisto

Ich schüre ein Feuer,
ich schüre ein kleines Feuer,
es brennt mit eisiger Flamme,
es lässt mich frieren;
doch brennt es erst einst,
brennt es so kalt,
daß es ist unauslöschbar,
dann werden die eisigen Flammen,
dann wird das schreckliche Frieren
sich eurer bemächtigen.
Durch euer Frieren
schürt ihr ein Feuer,
ein Feuer in mir;
ihr macht mich brennen,
ihr macht mich leuchten,
hell wie ein Stern;
so lass ich euch frieren,
so lass ich euch sterben
und wärme mich an mir.
Friert in den Flammen,
verbrennt in den eisigen Flammen
die ich nenne Erkenntnis,
daß ich brenne,
daß ihr vergeht.

Banales

Die Wissenschaft wird niemals die Wahrheit, das Tatsächliche ergründen. Dies aber soll sie auch nicht, dies aber braucht sie auch nicht. Der Wert der Wissenschaft liegt in ihrem Wert für unsere Entwicklung. Dies bedeutet nicht, daß die Wissenschaft, gemeint ist die Naturwissenschaft, nur ein Mittel zu einem vorher festgelegtem Zwecke ist, nein es handelt sich natürlich vielmehr um ein dynamisches System der gegenseitigen Befruchtung; Kunst, Gesellschaft befruchten/inspirieren, - sich idealerweise gegenseitig. Von daher bleibt zu hoffen, daß die Evolution des Menschen, jenseits der starren Grenzen unseres Geistes zu dieser Zeit, ewig und in unvorstellbare Höhen wachsen wird.

Elite?

Natürlich steht die Definition am Anfang eines jeden Begriffs, dies gilt selbstverständlich auch für den so vielseitig interpretierbaren Begriff Elite. Man kann es in Disziplinen aufteilen, so kann man sicherlich sagen, daß es in Bereichen der Naturwissenschaften, der Philosophie und allen anderen Bereichen, die eine hohe geistige Potenz erfordern kleine Eliten in der Elite der Studierten gibt. Wer hingegen mit seiner vermeintlichen Intelligenz/Belesenheit/ Elitenzugehörigkeit hausieren geht, wer sich selbst als etwas Besseres, Klügeres, Schöneres darstellen will, der schließt sich meiner Ansicht nach von eben jener aus, macht sich lächerlich. Somit kann der Narzissmus einer sich selbst als Elite empfindenden Gruppe auch schnell zum Faschismus werden. So ist der Faschist auch immer Narzisst. Wie viele von uns sind nicht gefährdet? Es ist kein Wunder, daß der Begriff Elite gerade in diesem Land ungern gehört wird. Nur kommt es eben auf die Art dieser Elite an, eine Elite aus Narzissten, oder aus geistreichen Menschen, die diesen Begriff nicht brauchen. Ich denke wir brauchen den Begriff Elite nicht. Wir brauchen intelligente, neugierige Menschen, die ihren Verstand gebrauchen und sich keine Grenzen im Denken und Aussprechen setzen lassen. Wir brauchen Lehrer die das Denken lehren, die ihren Schülern beibringen wo man sich wie Informationen verschafft.

Menschenzüchtung

Wer soll entscheiden welche Eigenschaften vorteilhafter sind als andere? Wer will vorhersagen, wohin die Ausschaltung einer Eigenschaft führen wird, zumal eine (oftmals vermeintliche) Schwäche oftmals eine Stärke bedingt? Wer will vorhersehen, ob eine Schwäche in dieser Gesellschaft nicht in einer zukünftigen Gesellschaft eine Stärke ist, eine dann fehlende Eigenschaft, die eine Anpassung an die neuen Gegebenheiten verhindert? Welches Ziel soll angestrebt werden und woher wissen wir, daß dieses Ziel nicht durch andere übertroffen werden kann?

Wir können keine Menschen züchten, Eigenschaften ausschalten, ohne Gefahr zu laufen, daß all dies in einer Sackgasse endet, daß das System an Einseitigkeit zugrunde geht, daß es schlicht sehr bald zu einer Stagnation, bzw. zu Rückschritten kommt. Fortschritt ist nicht zu züchten. Fortschritt ist eine Treppe und wir sehen nur die Stufe auf der wir grade stehen. Wir können dem Menschen kein festes Ziel setzen ohne ihn zu beschränken, zu verkleinern, ihn zu stürzen.

Letztlich sind all jene Idealisten mit ihren Kronen der Schöpfung, ihren Phantasiegebilden eines idealen Menschen sei es der Christ, der Arier, der Kommunist etc. abzulehnen, bzw. im Zweifelsfall zu bekämpfen. Es gibt keinen idealen/perfekten Menschen, es kann keinen geben.

Das Leben, unser Verstand, unsere Kultur verändert uns. Das Leben kennt kein Ziel, Selektion geschieht automatisch. Ein stetes Weiterstreben, ein stetiges Überwinden des Erreichten, ein Höher und Weiter, dies allein kann der Weg in eine bessere, in eine größere Zukunft sein. Dies ist das Prinzip des Übermenschen, wie Nietzsche es nannte, dies kann als einzigstes Ziel, als Zweck und Sinn der Existenz verstanden werden: Entwicklung, Erweiterung, Vergrößerung, Erhöhung, stete Bewegung in allen Dingen, Zielen und Hoffnungen, Wünschen und Idealen.

Leben und Werk

Ein Leben - Schall und Rauch
Ein Werk - Widerhall und Schatten

Freiheit

Wir müssen endlich wieder die Freiheit als eines der höchsten Güter erkennen, denn ohne Freiheit im Denken wird es keine Entwicklung des Menschen geben. Freiheit auch um den Preis der Unordnung, denn ohne Unordnung wird sich nichts verändern, werden die alten Probleme schließlich jene, die nicht weitergegangen sind, vernichten. Ein Zurück zu alten Werten, Ansichten, Wegen wird unweigerlich wieder zu den gegenwärtigen Problemen führen, außer man errichtete eine Diktatur die in das Leben eines jeden beständig eingreift.

Wir alle werden sterben, sind immer in Gefahr, führen ein gefährliches Leben. Ein jeder von uns kann jeden Moment umkommen, Eltern, Kinder, Freunde und andere Menschen verlieren und es wird allen Sicherheitsmasnahmen, aller Angst zum Trotz eines Tages geschehen. Lieber ein etwas gefährlicheres Leben in Freiheit führen, als eingekerkert auf den Tod warten.

Natürlich müssen Wege gefunden werden um die verschiedenen Grade von Risikobereitschaft der Tat (z.B. im Strassenverkehr) befriedigen zu können. Es müsste Freiräume geben für jene die hohe Risiken eingehen wollen die von den restlichen ausreichend abgegrenzt sind. Skipisten für Todesmutige, Rennstrecken für Raser, Stadionbereiche für Hooligans. Niemand außer diesen Freiwilligen sollte sich in solche Gefahren begeben müssen, niemand sollte dort verpflichtet sein ihnen helfen zu müssen, man sollte es je nach Risikobereitschaft der Teilnehmer gestalten.

Solche Freiräume sind notwendig. Ein Rockkonzert kann an einem Ort stattfinden, welcher entsprechend eingerichtet ist, daß es sehr unwahrscheinlich ist, daß jemand zu Tode getrampelt wird, aber es darf nicht verboten werden, weil es zu gefährlich ist. Der Mensch muß seine Verrücktheiten ausleben können, muß ausflippen können um nicht krank zu werden, um seine Lebensfreude wiedergewinnen zu können, wenn alles andere nicht mehr ausreicht, um seinen Kopf freizubekommen, um etwas Pures spüren zu können, um ausgeglichener und weniger anfällig für fanatische Organisationen, die sich diese stets unterdrückten Instinkte und Wünsche des Menschen zunutze machen, zu sein. Wir brauchen die Freiheit uns mit den Dingen auseinandersetzen zu können, die unsere Freiheit bedrohen. Wir müssen über Gefahren offen sprechen können, wenn wir sie denn bekämpfen wollen.

Freiheit ist notwendig, wenn wir Wahrheit wollen, wenn wir wissen wollen wie Dinge wirklich geschehen und um Wege zu finden zu verändern, wenn wir Kunst und Musik genießen wollen, wenn wir Kultur genießen wollen. Schönheit will Freiheit.

Der Dumme

Manchmal zweifle ich an der Existenz des Dummen. Zu oft ist er Rechtfertigung für Zensur, Gesetz und - schlechte Lehrer.

Faschismus

Allein, daß man sich Gedanken macht, ob man gerade einem Schwarzen, einem Weißen, einem Juden, einem Christen oder einem Moslem gegenübersteht, daß man unterscheidet und jeden nicht ebenso behandelt wie den anderen, im negativen, wie im positiven, das ist das eigentliche Problem. Das Problem ist die Unterscheidung nach Rasse und Religion. Legt eine Gruppe besonderen Wert auf die Besonderheit ihrer Gruppe, hebt sie Unterschiede hervor, so wird man automatisch stärker unterscheiden, so wird man sie wahrscheinlich anders behandeln als jeden anderen Menschen. Der Preis der Gruppenzugehörigkeit, der Selbstdefinition über die Gruppe. Das Individuum wird an seinem Charakter gemessen, an seinem Handeln und seiner Meinung. Das Individuum kann nur für jene Dinge geliebt oder gehasst werden für die es einsteht, die es tut. Ein Teil einer Gruppe wird über die Gruppe beurteilt. Hierbei muß jedoch klar unterschieden werden: Hat sich ein Mensch für eine Gruppe entschieden, oder wird er aufgrund von Merkmalen einer Gruppe zugeordnet? Sollte letzteres der Fall sein, so ist dieser Mensch ein Individuum und darf nur an seinen Taten gemessen werden. Anderenfalls hat sich dieser Mensch für diese Gruppe mitzuverantworten, genießt aber auch den Schutz dieser Gruppe. Somit ist jeder Christ/Jude/Moslem/... verantwortlich für das was Christen/Juden/Moslems/... im Namen des Christentums/Judentums/ Islams/... tun. Es scheint, schon allein aus moralischer Erwägung, vorteilhaft sich keiner Gruppe anzuschließen.

Rechtsstaat

Was sagt uns der Begriff Rechtsstaat? Er wird im Allgemeinen darauf verwendet zu demonstrieren, wie frei wir sind und wie gut wir es alle in diesem Land doch haben. Zu bedenken ist jedoch: Auch eine Diktatur kann ein Rechtsstaat sein. Rechtsstaat bedeutet nichts weiter, als daß der Staat sich an (selbstgeschaffene) Gesetze hält.

Wahn und Wahrheit

Wie dem Irren seinen Wahn aufzeigen? Logische Fehler, Widersprüche in seiner Realität finden. Anzunehmen, daß jene Probleme gelöst werden können, daß man allen Dingen ausreichend Struktur geben könnte, ausreichend um aller Menschenfragen und Menschenlogik gerecht zu werden, wie ist der Wahn dann von der Wahrheit zu unterscheiden? Ist somit die Wahrheit nicht auch nur Menschenwahn?

Pantheismus

Das Universum ist Gott, Gott ist das Universum. Ein amüsantes Wortspiel.

Warum unsere Welt so ist wie sie ist

Es wird immer wieder ehrfürchtig davon erzählt, wie unwahrscheinlich doch diese Welt sei, daß der Abstand der Erde genau richtig ist, daß die Entstehung von Leben kaum zu glauben ist. Warum eigentlich? Wir kennen trotz aller Bemühungen noch immer nicht alle Naturgesetze, aber wir sind uns ziemlich sicher, daß das Universum ziemlich groß ist. Ein gewaltiger Raum für eine Unzahl von Kombinationen an Zuständen die zu einer Unzahl von Ergebnissen führen kann. Sagen wir zu Beginn des Universums wurden 20 Faktoren festgelegt. Vielleicht sind aus irgendeinem Grund auch nur 20 Faktoren möglich. Wie auch immer, so ist es doch einleuchtend, daß diese 20 Faktoren für all das was wir beobachten können verantwortlich sind, daß alles andere eine Folgerung dieser Faktoren ist. Wir haben die Frage also in die Vergangenheit verschoben. Nun wäre zu klären, warum es grade diese Kombination war und warum es 20 Faktoren waren und nicht 42. Also wenn wir schon nach den Ursachen der Lebensentstehung fragen und all diese Unwahrscheinlichkeiten zu erkennen meinen, dann sollten wir uns konsequenterweise Fragen, warum es jene Faktoren in dieser Anzahl und Kombination waren. Ein Schöpfergott hilft uns hier auch nicht weiter, wir geben lediglich die Frage an jenen ab und können uns zurücklehnen, aber dann wären wir nicht weiter als unsere Vorfahren die ihre Götter für das Wetter verantwortlich machten. Wir wissen nicht warum die Dinge so sind wie sie sind, aber wir können Verbindungen schaffen, wir können Phänomene auf ein Phänomen, welches für das Erscheinen jener Phänomene "verantwortlich" ist, reduzieren, so kann z.B. so gut wie alles mit der QED erklärt werden, den Gesetzen die für den Austausch von Photonen zwischen den Elektronen der Atome gelten, ob wir nun ein Glas in der Hand halten oder uns im Spiegel betrachten oder Chemie betreiben, all dies ist auf jene Wechselwirkungen rückführbar. Die Frage nach dem letzten Warum scheint mir nicht beantwortbar, aber die Frage nach dem Wie wird geklärt werden.

Wahrheit

Wahr ist: Ich denke. Wahr ist: Ich bin.

Der Gläubige

Ihn quält eine banale Erkenntnis: Die Welt ist nicht immer so wie man sie gern haben möchte. Da jede Beobachtung der Hoffnung trotzt, so muß die Welt nach dem Ende der Welt (=dem Tod des Gläubigen) so sein wie man sie gern hätte. Auf dem Nichtgefallen der Situation basiert auch die Magie, die Esoterik, die Anwendungen der Wissenschaft. Es ist unser Wille, der Wille zur Macht dem all dies zugrunde liegt. Der Glaube ist ebenfalls Ausdruck des Willens zur Macht, jedoch in einer verdrehten Weise: Die Erkenntnis einer vermeintlichen Ohnmacht macht einen Gott nötig den man entweder für Veränderung anbeten kann, oder der einem in einer anderen Welt zum allmächtigen Gott macht, bzw. ihn in das Himmelsparadies lässt. Die Esoterik und besonders die Magie gehen einen Schritt weiter: Es gibt eine endlose Kraft und man kann sie nutzen um seine Macht zu steigern Dinge nach belieben zu verändern. Man kann nun der Religion vorwerfen, daß sie einer der destruktivsten Möglichkeiten seinen Willen zur Macht zum Ausdruck zu bringen ist, da sie dem Menschen alle Fäden aus der Hand nimmt und ihm zum Bittsteller werden lässt, zudem zu Lebzeiten in der Regel ohne jeglichen Erfolg.

Die Tat ist der Ausdruck des Willens zur Macht. Etwas zu schaffen ist Ausdruck des Willens zur Macht. Hier liegen die Erfolgsaussichten, nach allem was wir erfahren konnten, am Höchsten. Es ist zu folgern, daß Magie, Esoterik und insbesondere die alten Religion dem menschlichen Willen zur Macht zwar ebenfalls dienlich sind, aber der tatsächlichen/beobachtbaren Veränderung der Dinge im Wege stehen. Schlimmer jene die sich dem Masochismus hingeben und in anklagendem Selbstmitleid (als Selbsterniedrigung getarnt) vergehen.

Der Plan der Natur

Oftmals liest man Dinge wie "das hat die Natur so nicht eingeplant", oder "die Natur weiss", "die Natur sorgt für ein Gleichgewicht" und auch "die Natur denkt", bzw. "die Natur hat sich dabei etwas gedacht". Man unterstellt einem Abstraktum genannt Natur eine Absicht, Pläne und Intelligenz. Die Natur, also das Lebendige auf diesem Planeten hat keinen Plan, kein Ziel, keine Intelligenz. Lebewesen entstehen, leben, vermehren sich, sterben. Mal vermehrt sich eine Art stärker, mal eine andere, abhängig vom vorhandenen Platz, von Nahrung, Krankheiten und Konkurrenz. Dadurch daß alle Wesen ihrer "Programmierung" entsprechend vor sich hinleben stellt sich ein dynamisches Gleichgewicht ein, aber auch nicht immer und schon gar nicht sofort und zu jeder Zeit. Kein großer Plan, keine Vorsehung, keine Absichten. Ein Ergebnis von Milliarden Jahren Trial and Error, Aufstieg und Fall von Arten und Varianten des Lebendigen. Zu bedenken ist zudem, daß das planende Wesen Mensch nicht wirklich eine Absicht, einen Willen erzeugt, sondern eine Absicht, ein Wille ist, entstanden aus der Interaktion von Materie und Energie, aus der schließlich Struktur und Information entstand. Alles ist Zufall oder Folge. Geplant ist somit nichts in dieser Welt, weiter noch: Nichts kann geplant sein.

Sinn und Unsinn der Frage

Fragen wir nach dem Beweis unserer Wahrheit/Realität, so sollten wir uns fragen, was wir uns von einer Antwort erhoffen. Letztlich stellen wir fest: Es ist nur ein Wortspiel. Fragen wir nach dem Sinn des Lebens, so erkennen wir schnell, daß es einen Sinn nur in Form eines Zahnrads in einem Mechanismus gibt. Der Sinn des Mechanismus ist nur dann existent, wenn jener Mechanismus wiederum ein Zahnrad eines größeren Mechanismus' ist. Wir verschieben die Frage, der große, letzte Mechanismus kann keinen Sinn haben, womit jedes Teil in letzter Konsequenz sinnlos wird. Der Mensch ist das Axiom, er bedarf keiner Aufstückelung oder eines Beweises, er ist Sinn und Zweck des Menschen; Er ist.

Veränderung

Was verändert die menschliche Welt? Sind es die Gedanken der Philosophen und Dichter? Allenfalls als Inspiration einer Minderheit. Der Mensch bleibt Mensch, er bleibt seine Triebe, seine Gefühle, seine Motivationen. Die Vernunft ist eine Reaktion, ein Produkt menschlicher Probleme. Die Vernunft vermag zu verändern. Dem Denken folgen letztlich Wahrnehmung, Gefühl, Motivation, denn es gibt ihnen andere Bedeutungen, lenkt sie in andere Richtungen. Veränderung des Menschen ist Reaktion auf Veränderung der Lebensumstände. Demnach ist es den Naturwissenschaften zuzuschreiben, indem sie einen ansteigenden Druck auf uns ausüben uns anzupassen, intelligenter zu werden, daß der Mensch sich verändert, daß die Gesellschaft sich entwickelt, daß wir hoffen können, denn in der Veränderung liegt stets die Chance Elend zu beseitigen, im Verstehen liegt stets die Chance Furcht zu überwinden, liegt stets die Chance Dummheit und mit ihr verbundene Grausamkeit/Zerstörung zu überwinden. Gefahr besteht in dem Moment, wo Dumme/Unwissende mit den Werkzeugen der Genies hantieren. Wissen ist zu beschränkt auf einige wenige, kann dafür aber von zu vielen Dummen/Unwissenden/Blinden in gefährlicher Weise angewendet werden, die die Folgen ihres Tun nicht abschätzen können.

Egoismus

Es ist festzustellen, daß es keine unegoistische Tat gibt, wie könnte es auch? Denn keine Tat wird getan, die nicht ihre Quelle im eigenen Willen und Wunsch fand. Gerät ein Mensch unter einen Zwang so wird er immer noch egoistisch handeln; die ausweglose Situation führt zum Nichthandeln, bzw. dem Untergang der Person.

Erlöser

Wenn wir die Welt betrachten, so sollte uns bald klar sein, daß es die eine Lösung nicht geben kann. Das Geschehen der Welt kann nicht durch ein paar kleine Handgriffe grundlegend verändert werden. Der Mensch handelt auf der Grundlage einiger Triebe. Diese Triebe widersprechen sich teilweise, hinzu kommt das komplexe System des Zusammenlebens, Aktion und Reaktion basierend auf etlichen Trieben/ Motivationen, welche durch Reaktionen wiederum in andere Richtungen gelenkt werden, sich anpassen müssen. Unsere Existenz, unsere Art zu leben entspricht dem Prinzip des Lebens: stetige Anpassung. Niemand ist schuld an der unsrigen Situation, an der Machtlosigkeit des Einzelnen, niemand unterdrückt die ganze Menschheit. Es ist ein System, es ist die menschliche Natur die uns all dies beschert hat. Daher wird auch keine gute Idee jemals so positive Folgen haben können wie es sich manche vorstellen, denn wir können nirgends einen Hebel ansetzen, der das ganze System aus den Angeln hebt und dann kopfstehen lässt, sofern wir nicht die grundlegenden Triebe des Menschen verändern, welche bisher jedoch stets sein Überleben gesichert haben. Eine Alternative für ein gesellschaftliches Zusammenleben muß sich stets an der menschlichen Natur messen lassen, es darf nicht die Voraussetzung haben den Menschen zu einem Ideal zu machen.

Verdruß

Warum wollen die Menschen die Dinge nicht hinterfragen, sich nicht mit Politik beschäftigen? Ich denke, weil dies vollkommene Zeitverschwendung ist, solange man nichts bewegen kann. Warum sollte sich der Ohnmächtige mit Möglichkeiten beschäftigen, wie ein Problem gelöst werden soll, wenn er sie nicht umsetzen kann, ja ihm nicht einmal jemand zuhören wird? Erst ist man verbittert, daß man nichts tun kann, schließlich passt man sich an, schreit, jammert und verlangt vom Staat alles. Man wurde entmündigt und benimmt sich konsequenterweise dementsprechend.

Dies gilt wahrscheinlich auch nur für eine Minderheit. Vielen scheint das Leben eher eine Qual zu sein, eine Prüfung, eine Bestrafung, etwas das man betäuben, verkürzen, beschneiden und einkerkern muß, in der Hoffnung (oder auch ohne sie) auf ein glückseliges Leben nach dem Tod, um es zu ertragen. Von daher sind sie nicht daran interessiert es zu verschönern, zu verbessern. Es sind Fatalisten, Depressive, Wunsch und Ziellose, in Liebe ergeben ihrem traurigem Schicksal, Jammerlappen und Lebensmüde, die alle den Weltuntergang/Tod herbeisehnen, weil sie die Kraft nicht aufbringen ihrer Existenz durch eigene Hand ein Ende zu setzen. Diese Ziellosen, Phantasielosen, Leblosen haben keine Vorstellung von ihrem Paradies; das Nichts sehnen jene etwas geistreicheren von ihnen herbei.

Kleines LaVeyisches Regelwerk der Disziplin

1. Was auch immer Du tust: Tue es bewusst. Hänge nicht herum. Wenn Dir nichts anregendes in den Sinn kommt, dann verlassen Deine Behausung und stelle Dich Deiner Langeweile und Lustlosigkeit mit Bewegung in freier Natur.
2. Quäle Dich nicht mit Problemen die nicht Deine eigenen sind.
3. Sei sparsam mit Ratschlägen. Wenn Du keine Ahnung hast, dann gib es zu.
4. Rede weniger, denke mehr, handle schließlich.
5. Genieße Dein Leben, erkenne die Schönheit der Natur, des Geistes, der Phantasie.
6. Sorge für ausreichend Schlaf und Erholung. Traurigkeit, Fatalismus und Lustlosigkeit sind oftmals auf Schlafmangel zurückzuführen.
7. Wenn ein Problem zu schwierig erscheint um gelöst zu werden beschäftige Dich mit anderen Dingen. Das Problem könnte schneller gelöst sein als Du Dir vorgestellt hast.
8. Glaube nicht alles was Du liest. Wenn Dir ein Thema wichtig ist, stelle Nachforschungen an, ansonsten ignoriere es.
9. Benutze Deinen Fernseher oder Computer nur, wenn Du entweder zu müde für sämtliche andere Sachen bist, oder Dich tatsächlich etwas anregendes/interessantes erwartet.
10. Lese viel, benutze Dein Gehirn, sorge für anregende Beschäftigung.
11. Sag nein, wenn Du etwas eigentlich nicht willst. Lass Freunde nicht in Versuchung kommen Dich zu benutzen, Dich zu erpressen, denn sonst besteht für die Freundschaft höchste Gefahr, da unterdrückte Unzufriedenheit Dich quälen und eines Tages die Verbindung zerstören wird. Wer sich erpressen lässt, vernichtet Freundschaft.
12. Äußere Dich kurz, klar und präzise. ;-)

Der Tod?

"Vielleicht kann man gar nicht sterben. Das meine ich so: Stelle Dir das Leben als Reagenzglas vor: Die Öffnung ist die Geburt, der Boden ist der Tod. Nun bewegt sich der Mensch durch dieses Reagenzglas bis zum Boden. Den Boden kann er nicht durchstoßen, da er dabei sein Sein verliert, er also gar nicht durch den Boden durchkommt. Seiend bleibt er am Boden stecken. Wir Außenstehenden gehen an diesem Reagenzglas entlang und am Boden vorbei. Daher stellen *wir* fest, daß der Betroffene tot ist. Aber in Wahrheit ist er nur nicht mehr mit uns gleichzeitig. Das Reagenzglas entschwindet mit seinem Bewohner in der Vergangenheit. Dort bleibt der Bewohner in dem Reagenzglas erhalten, sozusagen eingefroren in der letzten Tausendstel Sekunde, die er zum Nullpunkt (der Nichtexistenz) nicht verlassen kann. Denn um diese verlassen zu können, müßte er sein. So lange er ist, ist der Tod nicht. Und subjektiv innerhalb seines "Reagenzglases" ist ihm der Schritt zum Nichts unmöglich, da seine Existenz Voraussetzung für den Schritt ist. Von Außen sieht das ganz anders aus. Da ist der Tod und die Person nicht (mehr).

Chris"

Gefangen im letzten Augenblick? Erschreckende Vorstellung. Zum Glück ist sie falsch. Der Geist ist nichts mystisches. Der Geist entsteht aus Struktur und Energie. Und diese Struktur und Energie zerfallen lediglich. Es gibt somit keinen definierten, objektiven Endzustand, keinen Grund einen solchen anzunehmen. So wenig wie ein Turm ewig in seinem letzten Zustand verbleibt wenn er für uns Beobachter zusammenfällt.

Fürsprecher des Lebensmutes

Erinnern wir uns an die schwersten Stunden unseres Lebens, so ist es uns im Nachhinein zumeist ein Rätsel, wie wir sie überstehen konnten, dennoch: Wir haben sie überstanden. Ich kann Dir nur zurufen weiterzugehen. Ja, dies ist kein Trost, aber vielleicht ein Halt, ein Glaube in und an sich.

Endlose Beliebigkeit?

"Überzeugungen sind Gefängnisse."(Friedrich Nietzsche) Jeder hat so seine Ideale und Träume. Es ist sehr schwer darüber zu urteilen, über den Wert des Ideals. Ist es nun sinnvoll, oder menschenverachtend? Es kann beides sein. Das Leben ist experimentieren. Es ist dynamisch. Notwendigkeit und Wille (was auch immer der Wille nun ist, Trieb, Illusion, Programm?) sind die treibenden Kräfte aller Dinge. Wahrheit ist relativ. Wahrheit ist Wahrnehmung. Wir wissen leider absolut nichts. Wir probieren herum und wenn es funktioniert, dann bauen wir daraus ein Modell, welches immer komplexer wird, je mehr wir erfahren. Kann aber alles grundlegend falsch sein. Es gibt von daher keine Wahrheit, es gibt eigentlich überhaupt nichts außer einer Konstante: Experimentieren. Das Leben ist dynamisch. Moral ist nicht existent. Nichts ist wahr, alles erlaubt. Geht man den einen Weg leidet man an jener Plage, geht man den anderen leidet man an einer anderen Plage, aber man erfreut sich auch an anderen Dingen. Alle Dinge sind relativ. Es ist eine endlose Beliebigkeit, andererseits: Man kann sogesehen nichts falsch machen. Blanke Theorie. Was dominiert die Persönlichkeit und das Leben? Gefühle. Und da gibt es sowieso kein richtig oder falsch, weil der Maßstab fehlt. Es ist einfach Freiheit, aber man fühlt sich auch schnell verloren, ohne Moral, ohne Ziel, ohne Ideal. Das Leben ist nur ein Spiel, die Gefühle das ist unsere Einsatz. Die elementarsten Regeln, dass sind die Notwendigkeiten der Logik, die Frage die sich stellt ist die Frage nach den Axiomen. Was ist Leben, was ist Tod? Was erfahrbar ist, dass sind hauptsächlich Gefühle, der Rest ist Interpretation, die Feststellung einer Veränderung, man kann sie ignorieren, aber Gefühle kann man nicht ignorieren. Die meisten Dinge erscheinen dann nicht mehr wichtig. Die meisten Dinge sind vollkommen bedeutungslos. Der Wille, das Talent, das Interesse, die Neugier und vor allem die Gefühle, dass sind die einzigen realen Dinge auf der Welt, sie sind die Welt. Alles andere kann man vernachlässigen.

Vom Schicksal

Das was wir Schicksal nennen ist doch lediglich eine unüberschaubare Ereigniskette welche eine gewisse Wahrscheinlichkeit besitzt. Es stellt sich eher die Frage: Existiert der Zufall, oder ist alles eine konsequente Fortsetzung einer Festlegung die vor etwa 15 Milliarden Jahren getroffen wurde?

Leben

Einer: Was geht mich das Leben an?
Der Andere: Du wirst leiden. Du wirst sterben.

Moral

Wenn wir die Natur betrachten so stellen wir fest: Die Natur schert sich nicht um die Moral, demnach ist entweder die Natur falsch, oder die Moral kein göttliches Gesetz.

Moral existiert in Abhängigkeit von Weltanschauung, Weltanschauung basiert auf Wahrnehmung, Wahrnehmung ist subjektiv. Moral ist von daher subjektiver Natur, zumindest für jene, die eigene Augen, Ohren und Gedanken besitzen. Moral ist ein Konstrukt der Vernunft und des Gefühls, von daher kann es weder eine richtige noch eine falsche, bzw. eine allgemeingültige Moral geben. Daß es Übereinstimmungen gibt, Übereinstimmungen wie sie bspw. in der Verfassung niedergeschrieben wurden, ist folglicherweise auf die Existenz einiger grundlegender Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken einer großen Mehrheit der Menschen zurückzuführen, dies natürlich auf der über all dem thronenden Annahme der Notwendigkeit der Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung aller Menschen allen Menschen gegenüber. Demnach ist die Verfassung für eine Minderheit geschrieben, welche eine andere Wahrnehmung besitzen und der Mehrheit damit in ihrer Auffassung eines Zusammenlebens gefährlich werden, sei es bewusst, oder unbewusst (Kinder, auch die ausgewachsenen, sind unschuldig, denn sie kennen keine Schuld, kein tieferes Mitgefühl), da sie das System destabilisieren und erst durch das Gesetz aus dem System entfernt werde können.

Faschismus 2

Es ist schon ein wenig erstaunlich, wie bereitwillig eine große Masse von Menschen eine Minderheit wegen einer abweichenden Eigenschaft diskriminiert und der schlimmsten Dinge beschuldigt. So ist es heute immer noch möglich Minderheiten öffentlich zu verleumden, Menschen die eine bestimmte Art Musik hören, die bestimmte Videospiele spielen stehen plötzlich in den Zeitungen als potentielle Mörder da. Mit Vergnügen sollen wir nun lesen, wie jene Menschen für ihre Vorlieben, für die Auslebung ihres gesetzlich garantierten Rechts der Freiheit bestraft werden, ohne gegen jenes verstossen zu haben. Man will Kunst verbieten, man will Freiheit verbieten. Jede Katastrophe führt zu mehr Unfreiheit, man gibt seine Freiheit auf, nicht für mehr Sicherheit, nein, für eine Illusion der Sicherheit. Armselig.

Verlierer

Er sah sich seiner Perspektive beraubt, fühlte sich seiner Zukunft beraubt, von den Mächtigen gedemütigt/unverstanden/betrogen. Nun könnte er sich ja einfach umbringen. Dann würden aber jene triumphieren, die ihn in diese Lage gebracht haben. In seinem Kopf sieht er die Mächtigen, wie sie lesen, daß er sich umgebracht hat, ein bedauernswerter Verlierer. Das konnte er mit seinem Ego nicht vereinbaren. Die Konsequenz ist der Mord an denen, die ihn gedemütigt haben, denen er die Rolle des Siegers im Falle seines Todes zuschreiben würde. Er wollte nicht als Verlierer dastehen, dann schon lieber als Mörder und Medienstar, der sich grausam gerächt hat. Nur hat der Mächtige am Ohnmächtigen kein Interesse, er bemerkt diesen nicht einmal. Doch auch diese Erkenntnis führt dennoch zur Rache am (vermeintlich) Schuldigen für das (vermeintlich) zerstörte Leben.

Ein Verlierer der, dessen Lebenperspektiven zerbrechen. Der Amokläufer. Der Terrorist. Eine vollkommen unverständliche, unnachvollziehbare Tat. Ein solcher Mensch muß böse geboren sein, oder er ist vom Teufel besessen, oder er hat zuviele "Gewaltfilme" gesehen und zu viele "Gewaltspiele" gespielt...

Erfurt, Littleton etc.

Natürlich ist das eine traurige Sache, eigentlich jeder Tod ist eine traurige Sache, aber es passiert nunmal einfach und man macht keinerlei aufhebens drum. Menschen sterben, Tag für Tag, junge und alte, kranke und gesunde, einfach so. Manche leiden unvorstellbar. Dennoch, so traurig es ist: Es ist etwas ganz Normales, nur die Umstände sind ungewöhnlich und erschreckend. Jetzt fürchten die Eltern um ihre Kinder, schreien nach mehr Sicherheit und sehen gar nicht, daß die Wahrscheinlichkeit größer ist, daß ihr Kind einfach an einer Krankheit stirbt oder als Verkehrsopfer endet. Das wirklich unschöne an der Sache ist die Hetze, die diesem Vorfall folgen dürfte. Man braucht immer Schuldige. Und ich finde auch, daß die geheuchelte Anteilnahme der Menschen den Hinterbliebenen mehr zu lasten fällt, als daß es ihnen hilft. Die Mehrheit von uns trauert nicht um diese Menschen, denn die Mehrheit kannte sie ebensowenig wie die Menschen, die täglich von Minen zerstückelt werden, die verhungern, in Bürgerkriegen umkommen, an Krankheiten sterben, ein Leben als Sklave fristen müssen. Und selbst wenn uns dies traurig macht, wenn es uns mitleidig macht, so ist zu erkennen, daß dies nichts verändern wird, solange nicht Verstand und Wille aufgebracht werden Dinge zu verändern, die veränderbar sind. Der Tod ist (noch) unvermeidbar. Das Leben ist das worum wir uns kümmern sollten, dessen Qualität und Wert wir erkennen sollten. Wir werden den Tod nicht abwenden können, indem wir uns einkerkern.

Der Verrückte

Der als verrückt erklärte Mensch steht vor der Wahl: Entweder er ist einsichtig und lässt sich therapieren, gibt also zu, daß er verrückt ist, oder er sagt, daß er gesund ist und widersetzt sich der Therapie, was jedoch wieder seine Verrücktheit "beweist".

Das Experiment

Das Experiment bedingt sich auf dem unzureichenden Verstand des Menschen. Da wo wir nicht sicher sein können, daß sich etwas tatsächlich wie gedacht verhält, da brauchen wir das Experiment. Wir können niemals sicher sein, denn es gibt immer Faktoren und Widersprüche, die wir übersehen. Auch das Experiment rechtfertigt die Theorie nicht wirklich, möglich, daß sich Fehler ausgleichen, vielleicht was es nur ein Sonderfall; möglich, daß wir völlig falsch liegen mit unseren Annahmen und uns das Experiment folglich nur noch mehr verwirrt.

Wer ist versucht die ganze Welt ohne auch nur einmal hinzusehen zu erklären? - Der Gläubige.

Erkenntnis

Und wohl beinahe ewiglich schlich ich im Dunkeln umher, dann war ich mir selbst Licht genug, ich sah jene Dinge, die ich im Dunkeln gesucht hatte und einem Lächeln folgte ein schallendes Gelächter, das Gelächter eines Gottes.

Nichts

Das Nichts ist die totale Abwesenheit von Etwas. Ohne die Anwesenheit von Abwesenheit kein Nichts. Daher kann Nichts ohne Etwas nicht sein. Vor der Existenz von Etwas kann demnach nicht Nichts gewesen sein. Daher gibt es ein davor nicht, bzw. wir können keine Aussage darüber machen.

Die 10 Gebote

Worin liegt das Gute in den 10 Geboten? Jene, die sie verstehen können brauchen sie nicht, denn sie haben ausreichend Verstand um ohne sie in Frieden zu leben. Jene, denen man sagen muß was sie zu tun haben, weil es an Verstand mangelt, missverstehen sie, was oftmals nicht weniger Leid mit sich bringt.

Religion

Man mag nichts gegen Religion haben, sie kann das Leben voller und tiefer werden lassen, jedoch nur, wenn es die eigene ist. Jede Herde, jedes Dogma beschränkt, begrenzt den Geist und nicht selten stürmt es wie irr, jedem natürlichem Gefühle entgegengesetzt, in grausige Höhen und Millionen Wesen sterben im Namen einer "guten Idee" die "die Welt beglücken" soll, eines Dogmas, welches Gesetz wurde. Die Herde ist das Problem, die gläubige Herde, die stets nach Führung, Anleitung und Sinn sucht, möglichst einem Sinne, der ihrem Leben einen heroischen Wert gibt, der eine goldene Zukunft aufzeigt, auf das man erkenne, daß das Leben nicht sinnlos ist, das die Dinge geplant und gelenkt sind, das man Teil einer absehbaren Entwicklung ist, ein schönes Wesen. Schön, Hässlich, Gut und Böse, alles Fragen des Standpunktes, kein Absolutum. Und dort liegt die Ironie: Studiert man jene Entwicklungen in religiösen Systemen, wie plötzlich etwas, daß gemeinhin böse und schrecklich genannt wurde plötzlich gut und edel wird, so sollte man doch erkennen können, daß es kein Gut und Böse geben kann.

Das Gute?

Was soll das heißen, daß etwas gut ist, - wenn nicht lediglich: es gefällt?

Demokratie

Eine Mehrheit entscheidet über eine Minderheit. Wäre es so, so hätte man schon Fortschritte gemacht. In den existierenden Demokratien entscheidet eine Minderheit durch eine Mehrheit gewählt über das Wohl aller. Die Mehrheit hat de facto nicht mehr Macht als ein Kreuzchen für Partei A oder Partei B zu machen. Sie ist ihren Herrschern für eine Zeitraum ausgeliefert und sie können jene, die sie wählen sollen nicht einmal selbst wählen. Sie bekommen Kandidaten vorgesetzt und müssen sich zwischen zwei Übeln entscheiden. Die Freiheit der Wahl ist demnach lediglich eine Illusion.

Zur Anarchie ist der Mensch unfähig. Wir werden uns also stets zwischen parlamentarischen Demokratien und Diktaturen bewegen, ein stetes auf und ab jener Gesellschaftsformen, wobei die Grenzen fliessend sind. Es scheint naturgegeben, daß sich die Menschen aufteilen in Herrscher und Untertanen. Je skrupelloser der Mächtige wird, desto ergebener wird der Ohnmächtige; wer lernt sich selbst zu verachten, der wird nur jenen akzeptieren, der ihn verachtet.

Zensur

Was hilft ein Gesetz, welches die Zensur von Kunst verbietet, wenn es immer Willkür sein muß ein Werk als Kunst zu definieren, denn eine Wahrheit ist hinter und in allen Dingen zu finden. Warum schreibt man nicht, daß Zensur im allgemeinen und von Grund auf, sofern der Empfänger ein mündiger Bürger ist, Verfassungswidrig ist, weil sie wider die Freiheit ist? Eine Warnung sollte den Überempfindlichen zum Schutze vor allzu deutlich gespiegelter Realität reichen.

Zu bedenken: Wird eine Meinung verboten, so entsteht immer der Verdacht, daß es sich um eine, bei den Herrschenden unbeliebte Wahrheit handelt. Eine Lüge als solche herauszustellen ist selten leicht, aber wir sollten uns nicht aus Bequemlichkeit dieser Aufgabe entziehen, denn so wird allen Verboten zum Trotz diese Lüge nicht aus der Welt zu schaffen sein und womöglich in Zeiten der Orientierungslosigkeit zu neuer Macht gelangen.

Von Gott, der Schuld, der Unschuld, dem Bösen und dem Guten

Gut und böse sind nicht existente Dinge. Gut und Böse ist ein Urteil, also subjektiver Natur, wie angenehm und unangenehm. Jemand der einem den Freund ermordet ist für einen böse, der Mörder jedoch hat nicht aus Bosheit gemordet, sondern aus einem bestimmten Motiv heraus.

Gott kann demnach gut oder böse nur in der Betrachtung des Einzelnen sein. Warum war Gott so böse und hat mich armen Kerl nicht im Lotto gewinnen lassen? Warum war Gott so gut zu mir, der ich eh schon reich bin, mich im Lotto gewinnen zu lassen? Zu lösen wäre diese Frage mit der Annahme, daß es schlicht Zufall ist. Der eine stirbt, der andere lebt weiter - der gerechte stirbt, der ungerechte lebt weiter ist dasselbe, nur aus einer bestimmten Sichtweise betrachtet.
Man kann rückblickend immer etwas wie einen Lebensplan erkennen, denn ohne die Summe aller Ereignisse wäre man nicht dort wo man jetzt grade ist. Es hätte nichts fehlen dürfen. Dann stellt sich die Frage, wie man seinen Ist-Zustand wahrnimmt um sich als von Gott geplagt, begünstigt, oder meinetwegen geprüft zu fühlen. Aber letztlich ist es nur eine Aneinanderkettung von Ereignissen die auf andere Ereignisse des Systems mit dem man irgendwie interagiert zurückzuführen sind. Theoretisch wäre das Leben also berechnbar, wenn man alle relevanten Faktoren kennt. In der QM gibt es Wahrscheinlichkeiten, also wäre hier ein Bruch; stellt sich die Frage der Relevanz der QM auf das Leben. Ist sie irrelevant, so würde ein allmächtiger Gott von Anfang an den Lauf alles Lebens kennen. Ist sie relevant, so wäre er so überrascht wie wir.
Wir tun also entweder als Ergebnis einer Ereigniskette etwas, oder wir handeln zufällig. Im ersteren Fall können wir die Schuld bei Gott abladen, weil der zu unseren ungunsten das Universum erschuf. Im zweiten Fall bleibt nur ein "Tja, da sind die Würfel (un)günstig gefallen".
Es bleibt festzustellen, daß es den bösen und den guten Menschen nicht gibt. Er existiert allenfalls im Urteil eines anderen über jenen Menschen.
Es bleibt festzustellen, daß die Begründung, sofern richtig beobachtet, für dieses Urteil seine Ursache entweder in der Struktur des Universums und der sich daraus ergebenen Ereignisketten zu finden ist, also determiniert ist, oder Zufall ist. Entweder gibt es keinen freien Willen oder es gibt einen zufälligen Willen. So ist niemand für irgendetwas verantwortlich.
Allenfalls im Falle der Determination ist Gott, also der Schöpfer, schuldig.

Da das für unser Zusammenleben nicht funktioniert müssen wir dennoch handeln. So können wir nicht wirklich urteilen, dennoch ist und bleibt es sinnvoll einen Menschen in irgendeiner Weise davon abzuhalten nochmals ein Verbrechen zu begehen, sofern dieses Verbrechen nicht nur Produkt wahrscheinlich einzigartiger Umstände ist. Für jenen Fall können wir uns entscheiden, ob wir Rache, also einen emotionalen Ausgleich, bzw. Gerechtigkeit wollen, oder wir lassen ihn streng logisch betrachtet wieder laufen, sofern wir denn wirklich ableiten können, daß diese Person tatsächlich nur aufgrund einer bestimmten Ereigniskette handelte wie sie handelte. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was ein Verbrechen eigentlich ist.

Der Intellektuelle

Welches Wesen ist das Gefährlichste aller Wesen? Der Mensch. Gefährlicher jedoch als der Mensch ist der Intellektuelle. Wie kein anderer spürt er die Sinnlosigkeit, wie kein anderer ist er in Gefahr sich zu verirren und zu verwirren in all den Fragen nach der Struktur, nach den grundlegenden Gesetzen, nach Moral und Ethik, nach den Grundsätzen und allzuschnell zieht er oftmals Schlüsse wie der Mensch verbessert werden könne. Er wird nicht abgelenkt durch Ersatzreligionen wie Konsum und Karriere, er zweifelt an der großen Maschine, er braucht mehr und wo ein Wille, da ein Weg. Er erkennt Sinn und Struktur selbst im größten Unsinn, da er weiter denkt, da er mehr darin sieht als tatsächlich darin ist, verloren in seinen Interpretationen, verloren in der Bauwut an einem Logikgebäude, einem Turm gefälliger Struktur um allen Dingen Sinn zu geben, jedoch unfähig die Fehlerhaftigkeit des ersten Gedankens zu erkennen. So kerkert er sich ein in seinen Turm, schlimmer noch wenn er versucht, wie ein Theologe, die ganze Welt dort einzukerkern. Möge unser Notbremse stets die Anerkennung des Zweifels, der Unsicherheit, - der Negierung des Absolutem sein.

Eine Meditation

Ganz gleich welcher Glaube, ganz gleich welches Wissen, ganz gleich welcher Weg, am Ende aller Betrachtungen ist nur eines zu finden: Das Nichts.
Der Weg dahin, auch als "Leben" bekannt ist als Teil des Nichts dennoch nicht Nichts. Das Sein ist im Nichts, aus dem Nichts entstanden und zu Nichts werdend und dennoch nicht Nichts. Trotz der Unmöglichkeit das Sein eines Seins wahrzunehmen können wir am Schattenspiel des Seins all dies erkennen. Die Hoffnung der unendlichen Existenz des Immateriellen, die Algorithmen unseres Geistes, die Mathematik der Energie, ist letztlich jedoch unbegründet, da es ein sich selbst zurückwerfender Spiegel ist. Das Objekt ist das Sein; doch geht das Sein über in das Nichts so muß auch das Bild übergehen, denn das eine kann ohne das andere nicht sein. Wo keine Struktur da kein Raum, keine Zeit. Wo kein Raum, keine Zeit, da keine Struktur. Es stellt sich die Frage ob etwas übertreten kann in ein Sein wo es Zeit, Raum und Energie nebst Unendlichkeit gibt, oder ob Struktur in etwas wahrhaft immaterielles übertragen werden kann, doch was soll diese Struktur bilden und wie kann Raumzeit unendlich sein?
Wir müssen uns auf das Schattenspiel unseres Seins beschränken. Dennoch könnten wir uns fragen, ob ein Algorithmus denkt, ob eine Struktur lebt, oder ob doch erst Struktur und Algorithmus denken und leben kann; wie gesagt kann da sich die Frage nach der Art der Struktur wie dem Algorithmus stellt insbesondere deren Zusammenspiel (Algorithmus schreibt Struktur um, Struktur schreibt Algorithmus um). Das Zusammenspiel scheint notwendig, daher sind Struktur und Algorithmus nicht trennbar, der Geist weder Algorithmus noch Struktur. Das wahrlich faszinierende ist jedoch, daß die Struktur den Algorithmus erschafft, der Algorithmus jedoch nicht die Struktur sondern ein Immaterielles, doch an die Struktur gebundenes, aber eigenes ist. Der Algorithmus ist aus der Struktur entstanden und doch nicht die Struktur. Er ist der Geist, der jedoch ohne Struktur nicht sein kann was er ist. Ohne Struktur ist er eine Formel. Diese Formel könnte niedergeschrieben werden, jeden Moment des Lebens. Wir hätten die unendlichen Variationen der Schatten eines Geistes. Dennoch wäre es kein Geist, es ist nur ein Bild. Erst die Anordnung in eine höhere Dimension schafft einen Geist, der jedoch natürlich determiniert wäre aber dennoch ein Produkt des Zufalls sein könnte (und in allerletzter Konsequenz wohl auch einer ist). Das Leben eines Menschen ist demnach speicherbar, man kann die Abbilder des Geistes wie einen Film ablaufen lassen und sieht den Geist. Dennoch würde kaum jemand behaupten er sähe einen menschlichen Geist, etwas lebendiges, wirklich denkendes, sondern wohl zu recht behaupten er sähe einen Film. Ist der Geist ein Film? Oder ist der Film kein Geist?
Wir sind wieder beim Nichts. Der Weg ist nicht Nichts, dennoch entsteht er aus dem Nichts und endet im Nichts. Der Geist entsteht aus der Struktur, aus etwas Totem, er ist nicht Nichts; dennoch ist er gespeichert nicht Geist und folglich ein Analogon zum Nichts, denn er ist tot. Der Schatten Geist müsste gespeichert werden in der Struktur aus der er entstand, doch dann ist er nicht gespeichert sondern er ist. Der Geist kann nur sein oder nicht sein, der Schatten des Geistes ist tot, er ist das Analogon des Nichts. Die Transzendenz ist an die Struktur gebunden, soll der Geist kein Schatten sein. Kann Gott nun einen Stein erschaffen den er nicht heben kann? ;-) Der Geist endet oder er bleibt bestehen. Das macht einen Übergang unwahrscheinlich, wenn wir nicht die Existenz eines alle Seien durchdringende Struktur annehmen in der der Geist existieren kann um dann in eine zeitlose Raumzeit (na, kann er den Stein erschaffen?) überzugehen.
Das Nichts scheint mir wahrscheinlicher. Das Nichts ist erfahrbar, auch wenn es nur ein Schatten von etwas ist das uns wie das Nichts erscheint. Ist es nun eine omnipräsente Struktur oder ist es ganz profan wirklich das Nichts was uns als Nichts erscheint?

Ist dies nun ein Schatten des Nichts, oder der Schatten von etwas Seiendem?

Fragmente von Realität

Es gibt kein davor. Mit dem Universum entstand die Zeit. Es kann also keine Ursache geben die vor der Entstehung liegt. Somit lässt sich korrekt die paradox erscheinende(!) Aussage machen, daß das Universum zu allen Zeiten existierte. Das Universum gab es schon immer, auch wenn wir sagen können, daß es erst vor gut 13,7 Milliarden Jahren existent wurde.

Daß aus relativ einfachen Gesetzmäßigkeiten, aus simplen Teilen sich etwas Hochkomplexes anordnen kann dürfte unter dem Namen Selbstorganisation bekannt sein. Jedes Teil tut ohne Plan, ohne Absicht und Ziel was seiner Natur entspricht. Positive Ladung zieht negative Ladung an, Energie bewegt sich in der Raumzeit und es entstehen Moleküle. Diese Moleküle haben wieder Eigenschaften die bedingt sind von ihrem Milieu (Temperatur, Druck, chemisches Umfeld etc.), ihrer Struktur und den Teilen aus denen sie bestehen. Und diese Eigenschaften führen dazu, daß sich aus "geistlosen" Wasseratomen unter bestimmten Bedingungen Schneeflocken bilden. Komplexe Muster, denen viele Menschen eine große Ästhetik zusprechen. Ohne Planung und Absicht entsteht Komplexität. Natürlich bildet sich auch in fast unendlicher Zeit aus einem Haufen Atome nicht plötzlich ein Gehirn. Dies ist ein beliebtes Scheinargument.
Warum kann sich aus einem Haufen Atome kein Gehirn bilden? Entropie ist das Stichwort. Sie verhindert z.B. daß sich aus den Scherben eines Glases ein Glas bildet, oder sich die Luft in Ihrem Zimmer plötzlich in eine Ecke zurückzieht, so daß Sie ersticken müssten. Entropie beschreibt die Unordnung eines Systems. Je größer die Unordnung eines Systems, desto größer die Entropie dieses Systems. Bei jedem freiwillig ablaufendem Geschehen bleibt die Entropie des Systems entweder gleich oder wächst an. Die Entropie ist, um es noch einmal deutlich zu sagen, eine Beschreibung (das Geschehen lässt sich zwar plausibel erklären, aber irgendwann lässt sich das "Warum?" nicht mehr beantworten, daher "Beschreibung") eben dieser Unmöglichkeit. Jedoch macht sie die Entstehung des Lebens nicht unmöglich (ein Beweis dafür liest grade diesen Text). Leben ist ein Prozess der scheinbar nicht freiwillig ablaufen kann. Ebenso der Aufbau eines Kristalls aus einzelnen Atomen. Aber: Die Entwicklung von Lebewesen, bzw. die Bildung von Kristallen erhöht zwar den Grad der Ordnung des Systems "Lebewesen/Kristall" massiv, jedoch erhöht sich in der Umgebung des Systems "Lebewesen/Kristall" entsprechend die Entropie. Nur brauchen wir dennoch eine Energiequelle höherer Ordnung um die Reaktion ablaufen zu lassen. Diese Energiequelle ist für fast alles Leben auf der Erde die Sonne. Sie ermöglicht die Bildung von Kohlenhydraten aus Kohlenstoffdioxid und Wasser durch die Photosynthese, und damit auf Umwegen letztlich die aller anderen Moleküle aus denen Lebewesen bestehen. Bei Kristallen ist es die in den Atomen (genauer die in ihren Elektronenhüllen) gespeicherte Energie. Jene Energie wird freigesetzt und als Wärme an die Umgebung abgegeben. Dies erhöht die Entropie derselben. Wir können es uns aber auch etwas leichter machen und diese Abstrakta beiseite legen.
So ist zu bedenken, daß die Entwicklung von einem Haufen Atome zu etwas wie dem Gehirn nur über Stufen erfolgen kann. Atome bringen nicht die Eigenschaften mit um sich zu einem Gehirn zusammenzusetzen. Moleküle ebenso nicht. Aber Moleküle können sich zu größeren Einheiten organisieren. Unter ganz bestimmten Bedingungen zu Einheiten die die Eigenschaft haben sich selbst zu kopieren. Dann können sich Einheiten bilden die abgeschlossene Räume, also Zellen bilden. Abgeschlossene Räume in denen andere Regeln gelten als in dem Raum ausserhalb dieser. Und auf diesem Wege ergeben sich immer neue Eigenschaften, verändern sich die Regeln nach denen die Dinge wechselwirken. Auf diese Weise entstand etwas das wir Leben nennen. Leben ist eine reichlich komplizierte, sich selbst organisierend fließende Anordnung von Materie. So kompliziert, daß es auf der Ebene der Atome und Moleküle nicht mehr erfassbar ist. Es macht wenig Sinn von den Eigenschaften der Atome oder Moleküle auszugehen um Leben zu erklären. Praktisch ist es (bisher) zudem unmöglich. Die Unmöglichkeit, daß sich in endlicher Zeit aus einem Haufen Atome ein Gehirn zusammenbaut ist also ein Scheinargument wenn man damit die Unmöglichkeit der Entstehung von (komplexem) Leben ohne das Wirken eines Schöpfers aufzeigen will. Nebenbei bemerkt verschiebt dies das Problem lediglich. Wer schuf denn jenen Schöpfer, wenn es immer einen Schöpfer braucht? Die Annahme der Existenz eines Schöpfers widerspricht der These der Notwendigkeit eines Schöpfers für die Entstehung des Allexistierenden und des Lebens.

Was ist denn Liebe zu einem anderen Menschen mehr als das gute Gefühl daß uns dieser Mensch in irgendeiner Weise geben kann? Wir lieben das gute Gefühl. Der Mensch ist nur Mittel zum Zweck. Den Romantikern zum, zugegebenermaßen eher schwachen Troste: Keineswegs ist der benötigte Mensch völlig beliebig "wählbar". Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, daß es nur einen Menschen gibt der dies ermöglichen kann. Selbstlosigkeit ist eine Illusion. Es ist nicht möglich etwas Unegoistisches zu tun. Jede Tat generiert sich aus dem Willen. Ich will. Ich bin. Und alles was ich tue ist Ausdruck meines Seins, meines Willens. Helfe ich einem Menschen ziehe ich daraus einen Vorteil. Ein gutes Gefühl oder die Vermeidung eines schlechten Gefühls. Denn sonst kann es keine Ursache für die Handlung geben. "Weil ich es will/Weil ich es bin" schließt Selbstlosigkeit aus. Das "Ich" handelt. Letztlich ändert diese banale Erkenntnis jedoch nichts. So wenig wie die Vorstellung die Welt wäre eine Simulation in einem Computer oder ein Traum.

Zeitlosigkeit ist nur in Form von Stillstand möglich. Existenz außerhalb der Zeit wäre somit recht langweilig...

Die Persönlichkeit eines Menschen generiert sich, wenn sie einmal entstanden ist (Geburtsfaktoren, Erfahrungen, letztlich also Zufall und Folge), selbst. Sie hat den Willen zu tun und zu wollen was ihr Sein ihr aufträgt. Einfacher gesagt: Sie will ihre eigene Zukunft. Sie will sich. Sie will sie selbst sein und tun und lassen was sie will. Korrekter: Das Sein ist was es ist. Das Sein muss um zu sein sich als Sein erhalten. Das Sein will sein was es ist um zu sein. Dies gilt auch für den Fall des Suizides. Auch der Suizid ist Ausdruck des Seins. Es geht hier nicht um Ethik oder Moral. Auch wenn wir zu demselben Schluß gelangen. Die Erkenntnis der Unmöglichkeit des freien Willens verändert die Dinge unserer Realität nicht wirklich. Es geht weiterhin darum, dass das Ich will, und was diesem Willen entgegen steht kann in jedem Fall als unangenehm für das Ich bezeichnet werden. Das Schlechte oder Böse ist eben genau dies. Notwendigerweise subjektiv, dennoch lässt sich erkennen, warum Menschen in vielerlei Hinsicht in ihrer Bewertung der Dinge übereinstimmen: Sie ähneln sich alle einander zu einem gewissen Grad. So gut wie jeder Mensch kann Schmerzen verspüren und für die Wenigsten ist das ein angenehmes Gefühl. Moral und Ethik sind somit zu einem Teil Konsens. Dies ist der Teil mit dem wirklich alle Menschen übereinstimmen. Zu einem weiteren Teil gibt es den Konsens der Mehrheit. Dinge in denen die meisten Menschen übereinstimmen. Und dann gibt es den Teil der Mächtigen. Eine einflussreiche Gruppe die die Meinung der Mehrheit beeinflussen kann. Religiöse Gruppierungen zum Beispiel. Hier liegt nicht wirklich ein Konsens der Mehrheit vor. Die Moral einer Gruppierung kann aus verschiedenen Gründen befürwortet werden. Es gibt jene die tatsächlich übereinstimmen, dann jene die sie aus anderen Gründen akzeptieren, weil die Gruppe ihnen Vorteile gibt. Natürlich erhält sich die Gruppe auch selbst, indem sie die Erziehung der Kinder übernimmt. Aber dies würde zu weit führen. Zu sehen ist jedoch, dass die Erkenntnis der Unfreiheit des Willens nicht im Widerspruch zur alltäglichen Erfahrung steht. Zu beachten ist jedoch, dass es eine Ethik, eine Moral, also objektive Regeln nicht geben kann, aus dem simplen Grund der Existenz von Individuen, die sich voneinander unterscheiden. Dies lässt sich auch stets an Beispielen des Alltags erkennen. Es gibt immer sogenannte „Ausnahmen“: Anpassungen des Wunschbildes einer objektiven Ethik oder Moral an die Realität. Es wäre in der Tat sinnvoller von Spielregeln zu reden die das Funktionieren einer Gemeinschaft ermöglichen. Wie diese aussehen und mit welcher Legitimität diese Regeln auf welche Weise festgelegt werden ist eine andere Frage mit deren Klärung sich Bücher füllen lassen.

Es ist ein Erfahrungswert, dass das Leben ein Kampf um Vorherrschaft ist, es ist unsere Natur, es ist die Natur der Natur eines jeden Lebewesen sich durchzusetzen. Dieses Prinzip spiegelt sich entsprechend in der Natur unserer Persönlichkeiten wieder. Dies schließt ebenso auch den Suizid, die freiwillige Unterwerfung, jede Handlung die sich aus unserem Willen generiert ein. Man könnte es den Willen zur Macht nennen. Der Wille eines anderen Menschen ist für einen "freien" Menschen keine unüberwindbare Naturgewalt. Für den Sklaven jedoch schon.
Die Plausibilität der Annahme eines solchen universellen Prinzips zeigt der Blick in die Natur, in ihre Geschichte, in die Beschreibung ihrer Geschichte die in der Theorie der Evolution beschrieben wird. Alles was nicht mehr diesem Prinzip folgt stirbt aus, denn es wird von anderen Spezies verdrängt. Der Wille des Ichs, also das Ich an sich besteht primär in der Erhaltung seiner selbst. Aus biologischer Sicht kann das Ich krank sein, wenn es die Selbstvernichtung will. Doch aus der Sicht des Ichs ist der Wunsch nach Erhaltung seiner Selbst, Erhaltung des Willens, der Persönlichkeit auch in jenen Fällen selbstverständlich gegeben.
Ich will was ich will, weil ich bin was ich bin. Das ist durchaus korrekt, aber das Wissen dass es ein Spiel ist lässt mich das Spiel nicht automatisch spielen und gewinnen. Zu verlieren ist frustrierend, wobei sich scheinbar schwer begründen lässt, warum man eigentlich gewinnen will. Allein aus der eigenen Existenz, aus der Art wie man funktioniert lässt sich dies erklären. Das Prinzip des Willens zur Macht. Gewinnen heißt sich gegen Widrigkeiten durchzusetzen. Der Wunsch zu gewinnen, das gute Gefühl welches durch den Sieg erreicht wird, ist schlicht Ausdruck dieses elementaren Prinzips der Natur.

Die Erklärung, daß die Dinge halt sind wie sie sind, selbst wenn sich plausibel machen lässt warum sie sind wie sie sind, ist für viele Menschen unbefriedigend. Und daher erfinden wir Systeme. Glaubensysteme. Auch die Psychologie ist meiner Meinung nach ein solches System. Man beschreibt in Metaphern und Analogien Dinge ohne zu bemerken dass diese Dinge nicht aus diesen Metaphern und Analogien entstehen. Wir versuchen unsere Subjektivität zu objektivieren, indem wir Ordnen nach Gut und Schlecht, nach Angenehm oder Unangenehm und darin meinen die Ursache zu erkennen. Das Angenehme wird gewollt, das Unangenehme wird abgelehnt. Wer diesen Kriterien, dieser zwangsläufig subjektiven Beurteilung nicht entspricht war früher böse und heute krank. Korrekt ist keines von Beiden, da die Vorraussetzungen falsch sind. Schlecht und Gut sind stets subjektive Beurteilungen. Jemand bringt sich um. War es ein Feind ist es eine angenehmere Sache, als wenn es ein Freund war. Natürlich lässt sich eine Pathologie nachweisen, Abweichungen die korrigierbar sind. Die Persönlichkeit kann auf verschiedenen Wegen wieder korrigiert werden. Man findet für die krankhafte Veränderung auch organische Ursachen. Man sieht: Da ist etwas schief gelaufen, da muss man ansetzen und korrigieren. Dennoch bleibt dies eine Bewertung. Man definiert auch hier Normalität und Gesundheit. Ganz wertfrei betrachtet. Man kann einen Menschen davon abhalten sich umzubringen. Man kann seine Persönlichkeit manipulieren, bzw. wieder heilen/zurechtrücken, so dass er wieder glücklich leben kann. Aber die Absicht dies tun zu wollen lässt sich objektiv nicht begründen. Es bleibt eine subjektive Entscheidung. Eine Entscheidung die wahrscheinlich meist eine Mehrheit finden wird. Aber Objektivität ist hier nicht möglich. Eine geistige Störung ist kein Krebsgeschwür. Der Krebskranke wünscht seinen Tod in der Regel nicht. Passender ist das Argument von einer Krankheit zu sprechen, wenn es der Betroffene als Leiden, als unangenehm empfindet. Dann ist auch eine geistige Störung mit einem Krebsgeschwür, einer Grippe etc. vergleichbar. Dann gibt es kein Problem der Rechtfertigung.
Gegen den ausdrücklichen Wunsch eines Menschen, auch in bester Absicht zu handeln ist immer fragwürdig. Es ist immer eine egoistische Entscheidung. Wir wollen dass dieser Mensch sich in einer Weise verhält die wir als positiv erachten. Dagegen ist nichts zu sagen. Man sollte jedoch nicht von Selbstlosigkeit sprechen. Der andere kann später durchaus dankbar sein zurechtgerückt worden zu sein. Es bleibt jedoch eine Manipulation die der der Versklavung prinzipiell ähnlich ist. Doch es gibt einen relevanten Unterschied: Man will einen Menschen verändern, damit er nicht tut was man nicht will das er tut, nicht damit er tut was man will.